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Forschung & EntwicklungInfrastuktur Lesedauer: 11 min Erscheinungsdatum: 15.06.2018

112 MILLIONEN FÜR FORSCHUNG

© Helge Bauer
CTR Team arbeitet im Labor mit Lasern

Villach soll zu einem von drei Standorten der Forschungs-Initiative „Silicon Austria Labs“ werden.

Die unglaubliche Infineon-Investitionssumme von 1,6 Milliarden Euro wird Villach in die Champions League der Forschung hieven (siehe Seiten 4/5). Doch es gibt einen zweiten Hightech-Boost in Villach, er betrifft das Carinthian Tech Research (CTR) im Technologiepark. 

 

FORSCHUNGSDREIECK

Die Bundesregierung hat ein 280-Millionen-Euro-Paket für das High-Tech-Land Österreich in die Wege geleitet. Die Hälfte der Summe kommt aus öffentlichem Geld, die andere Hälfte soll von der Industrie gestellt werden. Drei Standorte sind es, an denen diese Summe investiert wird: Graz, Linz – und Villach. 112 Millionen Euro werden in den kommenden Jahren bei uns in das neue Forschungszentrum „Silicon Austria Labs“ gesteckt.
 

FORSCHUNG AUF WELTNIVEAU

Die „Silicon Austria Labs“ sollen Forschung auf Weltniveau im Bereich elektronisch basierter Systeme bieten und damit Themen wie „Smarte Fabrik“, „autonomes Fahren“ oder „intelligente Stromnetze“ vorantreiben. Dass Villach einer der drei Standorte sein wird, verdankt man dem CTR, das sich in den vergangenen 20 Jahren weltweit einen Namen gemacht hat. Mit rund 80 Forscherinnen und Forschern hat man seither mehr als 80 Patente entwickelt und fast 300 nationale und internationale Betriebe mit Know-how unterstützt.

 

CTR UND SILICON LABS

Diese Forschungs-Exzellenz war es, die Villach zu einem Pfeiler der „Silicon Austria Labs“ gemacht hat. Dafür muss ein neues Gebäude am Standort Villach-St. Magdalen errichtet werden. Die nötigen Genehmigungen für die Vergrößerung gibt es bereits, da die Stadt Villach in weiser Voraussicht bereits zusätzliche Gebäude eingeplant hat. Personell soll der „Labs“-Standort auf bis zu 200 Forscher ausgebaut werden. Derzeit laufen die Vorarbeiten und die finalen Verhandlungen, wie das CTR in die „Labs“ eingebracht werden soll.

© Helge Bauer
Forscher:innen arbeiten Microskop im Reinraum

RICHTIGE STRATEGIE

Für Bürgermeister Günther Albel ist die Tatsache, dass Villach zu einem von nur drei Standorten des bundesweiten Hightech-Konzepts gehört, Beweis genug: „Wir haben als Stadt rechtzeitig auf moderne Technik gesetzt. Nun geht die Saat auf.“ Mit CTR, dem „Labs“-Ausbau und der Infineon-Investition gebe Villach enorme Anreize, die weltweit wahrgenommen würden. „Wir rechnen aus gutem Grund mit etlichen zusätzlichen Ansiedlungen“, sagt Albel.

 

ZWEITER ZUWACHS

Für den Technologiepark Villach ist die „Labs“-Ansiedlung der zweite große Zuwachs in kurzer Zeit. Gerade erst hat Intel Austria mit 150 Mitarbeitern neue Büros bezogen. Auch dieser Betrieb gehört zu den weltbesten, etwa bei Sender-/Empfängereinheiten in Smartphones oder bei Konzepten für die Datenverarbeitung und -verteilung im volldigitalisierten Heim der Zukunft.

1+2+3:

In den CTR-Laboren wird an der Zukunft geforscht: Kleinste, intelligente Sensoren und Mikrosysteme können die Mobilität sicherer und autonomer gestalten, medizinischen Fortschritt erzielen, die Energieeffizienz erhöhen und zum Klimaschutz beitragen. Künftig wird das CTR auf doppelte Größe anwachsen: Es wurde als einer von nur drei Standorten für das Hightech-Programm des Bundes, „Silicon Austria Labs“, ausgewählt.